Am sechsten Spieltag ging es für die Erste nach Hiltrup.
Mit Niklas, Gerd und kurzfristig auch Martin (dem gute Besserung auf diesem Wege) mussten gleich drei Stammkräfte ersetzt werden, was aber souverän gemeistert wurde.
Diesmal starteten dann die Uhren auch wie lange Zeit gewohnt aber zum ersten Mal in dieser Saison um 16 Uhr.
Und bereits die erste beendete Partie war die Vorentscheidung des gesamten Kampfes. Diesen Sieg fuhr Alfred ein. Er hatte sich ein paar Ungenauigkeiten in der Eröffnung erlaubt und sein Gegner hatte so einen mächtigen Königsangriff und es sah wirklich nicht gut aus. Doch dann griff sein Gegner fehl und stellte einen ganzen Turm ein und gab konsterniert auch direkt auf.
Zu dieser Zeit zeichneten sich bereits deutliche Vorteile für die „Ersatzleute“ Adrian und Andreas an den letzten beiden Brettern ab.
Daher bot der dritte „Joker Ralf“ seinem Gegner Remis. Ralf hatte „einen Bauernsturm“ seines Gegners zugelassen und befand sich dadurch in der Defensive. Etwas überraschend nahm sein Gegner das Reisgebot an.
Als nächstes bot auch Frank seinem Gegner Remis. Allein der Tatsache, dass Frank Remis bot sagt einiges darüber aus, wie unwohl er sich in seiner Stellung fühlte. In einer sehr taktisch geprägten Anfangsphase „traute“ Frank sich nicht, mit seiner Dame den Bauern auf b7 zu schlagen, stattdessen stabilisierte sein Gegner die Stellung und Frank fand sich in einem Schwerfiguren Endspiel wieder, in dem er seinen isolierten Bauern auf d4 verteidigen musste. Trotz alledem nahm auch sein Gegner das Remis Gebot an.
Ebenfalls Remis endete die Partie von Jonas. Er hatte frühzeitig die offene h-Linie und machte so Druck auf den gegnerischen König. Laut Kurzanalyse der schlauen Engine wäre wohl ein Turm Opfer möglich gewesen, aber dies am Brett zu finden, extrem schwierig. Doch sein Gegner verteidigte sich geschickt und so war das Remis folgerichtig.
Alle guten Dinge sind Vier. Denn auch das Ergebnis der nächsten beendeten Partie lautete Remis. Diesmal war es Norbert. Beide hatten eine solide Partie gespielt, wählten aber eher die ruhigeren Züge und analysierten mögliche taktische Varianten erst im Anschluss am Analysebrett.
Somit stand es 3 zu 1 für Heiden.
Den vierten Punkt holte dann Adrian in der wohl schönsten Partie des Tages. Diese Angriffspartie war echt was fürs Auge. Im Zentrum nichts zugelassen, am Königsflügel massiv mit Bauern gedrückt, am Damenflügel ein geschicktes Bauern Opfer und so standen schließlich alle Figuren perfekt. So ergab es sich zum Beispiel, dass Adrian nach einem wunderschönen Springer, Läufer, Turm Kombination sowohl die Dame, den Turm und den Läufer seines Gegner GLEICHZEITIG angriff, ach und dabei war die Dame auch noch gefesselt. Und so gab sich sein Gegner dann geschlagen.
Den Sieg perfekt machte dann Hermann am Spitzenbrett mit dem nächsten Remis. Die Endstellung war noch recht offen und bot für beide Seiten noch alle Möglichkeiten, doch aufgrund der Stellung am achten Brett, willigte sein Gegner in das Remis ein.
Und somit kommen wir zu Andreas (extra aus Südkorea eingereist oder sollte wes doch Zufall gewesen sein?). Dieser war der Erste gewesen, der sich bereits in der Eröffnung klare Vorteile erarbeitet hatte und auch recht früh eine Qualität gewonnen hatte. Diesen Vorteil ließ er sich nie aus der Hand nehmen, wickelte die Partie ganz sicher ins Endspiel ab und holte dann den Schlusspunkt zum 5,5 zu 2,5 Endstand für die Erste.
Mit der perfekten Ausbeute von 6 Siegen nach sechs Spieltagen grüßt die Erste von Platz 1 der Verbandsklasse.